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Warum gerade Märchen?

Wir leben heute in einer Zeit, in der es immer schwieriger wird Ruhe und Besinnung zu finden. Die Anforderungen von Außen nehmen ständig zu und das alltägliche Leben wird immer schneller, so dass es immer schwieriger wird selbst das Notwendigste zu schaffen.

Deshalb ist es heute möglich, dass viele Dinge getan werden, weil sie bezahlt werden, aber noch mehr Dinge werden nicht getan, weil sie nicht bezahlt werden.

Der Ruf nach einer "Entschleunigung" wird immer größer.

Gerade in so einer schnelllebigen Zeit ist es wichtig inne zu halten und sich zu erinnern, was ist es denn, was ich eigentlich will?

Volksmärchen können auf eine ganz besondere und unterhaltsame Weise helfen diese Ruhe und Besinnung wieder zu finden und sich auf das wesentliche, das Notwendige, das was die Not wendet, zu besinnen.

Das Märchen unterhaltend und entspannend sein können, weiß ja wohl jeder. Aber wie können Märchen Sinn geben, Trost spenden und Frieden bringen?

Der Begriff Märchen leitet sich von dem mittelhochdeutschen Wort maere, märe, mär, ab und bedeutet soviel  wie Kunde, Nachricht, oder Botschaft. Ein Märchen ist also eine kleine Kunde, Nachricht, oder Botschaft.

Aber wovon geben sie Kunde oder Nachricht, was bringen sie für eine Botschaft?

Volksmärchen beschreiben immer einen Weg von einem Anfang bis zu einem glücklichen Ende. Sie erzählen von den Hemmnissen und Hindernissen, die der Held/die Heldin überwinden muss, um zu einem glücklichen Ende zu kommen. Dabei finden sie immer Helfer, die ihnen gestellten Aufgaben und Hindernisse zu bewältigen. Meist sind es übermenschliche Aufgaben und unüberwindliche Hindernisse. Der oder die Heldin sind immer bereit diese Hilfe auch anzunehmen. Oft geben sich die Helfer erst im Dialog als solche zu erkennen. Ohne sie könnten die Helden keinen Kampf gewinnen, keine Aufgabe lösen und kein Hindernis überwinden. Die Helden tun das alles in einer liebenden, mutigen und furchtlosen Weise, in dem Vertrauen, dass sie ihr Ziel erreichen werden.

Die Märchen schildern das in einer besonderen, bildhaften Sprache, in einer urbildhaften Märchensprache, die jeder Mensch mit dem Herzen fühlend verstehen kann. Urbilder sind Bilder, die jeder Mensch immer schon in sich hat. Man kann diese Weisheiten und Wahrheiten, die in diesen Urbildern beschrieben werden, ahnen, aber erst einmal nicht verstehen. Dazu müssen sie für den Verstand erst übersetzt und verständlich gemacht werden.

Beim Märchen hören geht und erlebt man (Mensch) immer diesen Weg des Helden oder der Heldin mit und kommt schließlich bei sich selber (seinem Menschsein) an, zu dem was uns von allen anderen Lebewesen untescheidet.

Am glücklichen Ende ist man erfüllt und mit sich im Frieden.
Der Weg ist gegangen, der Kampf gekämpft, der Prinz/die Prinzessin erlöst und  Frieden mit sich selbst geschlossen.
Erst aus diesem inneren Frieden und der Ruhe heraus wird es möglich ein Märchen zu betrachten, ohne zu urteilen und zu werten. Nur dann kann man das Märchen in seiner  Ganzheit wahrnehmen und erkennen, wie das Eine in das Andere greifen muss, damit der Held/die Heldin glücklich ans Ziel gelangt.
Das Erkennen und Erleben des Sinns und der Wahrheiten stellt sich dann fast von selber ein.
Der nächste Schritt ist nun auf die gleiche Art und Weise, sich selbst und sein Leben zu betrachten. Dadurch wird es möglich zu erkennen, was einen wirklich daran hindert sich jetzt glücklich zu fühlen und wie das Erkannte, erlöst oder verwandelt werden kann.

Diese alles können die Märchen, nicht weil sie von Menschen erdacht sind, sondern weil in ihnen Sinn und Wahrheit verborgen ist, die schon vor den Menschen da waren. Diesem Sinn und dieser Wahrheit verdanken die Menschen erst ihr Dasein.

Sinn und Wahrheit können wir nur finden, weil sie schon da sind.